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AUFKLÄRUNG IN DROHMAIL-SKANDAL : Hessen blamiert sich EIN KOMMENTAR VON CARSTEN KNOP –

Der Versuch einer Aufklärung in der Drohmail-Affäre führt in Hessen vor allem zu einem Hauen und Stechen. Das ist unwürdig und der Sache unangemessen. Besonders der Ministerpräsident sollte dazu einmal etwas sagen.

Die Würfel sind offensichtlich gefallen und deuten auf den Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums Südosthessen Roland Ullmann (62 Jahre) hin. Wir sind davon überzeugt, dass es eine gute Wahl ist.Gewünscht hätten wir uns jedoch mehr Mut und Blick für die Zukunft, mit einem jungen und für eine Polizei 2030 aufgestellten Landespolizeipräsidenten.Wichtig ist, dass die Kolleginnen und Kollegen wieder Wertschätzung und positive Aufmerksamkeit für ihre gute Arbeit erhalten. Raus aus den Schlagzeilen, dazu bedarf es im Besonderen im politischen Raum endlich mit Ruhe und Vertrauen den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten in den hessischen Dienststellen zu begegnen. Gleichfalls ist es um so wichtiger und notwendig bei den vielen Äußerungen, Interviews und Stellungnahmen die Worte mit Bedacht zu wählen. Worte sind oft der Funke für Missverständnisse, Streit, für Hass und Hetze.Wie oft hören wir Kommunikation ist wichtig … wie oft hören wir der Empfänger bestimmt die Botschaft … und doch stellt sich so mancher Verantwortungsträger, politisch Verantwortliche oder Presseorgan hin und gibt die wildesten Thesen in den öffentlichen Raum, immer in Verbindung mit Worten die nicht den Anschein einer tiefen und überlegten Befassung mit der Thematik offenbaren.Jetzt ist es vordringlich, dass die Affäre um die Abfragen in den Systemen umfänglich und transparent aufgeklärt werden. Hierzu gehört endlich auf den Tisch, welche Daten abgefragt und bei den Bedrohungen genutzt wurden. Der Bürger wird hier nach unserer Auffassung nicht ausreichend informiert, was zu sehr viel Interpretationsspielraum führt und umfänglich durch verschiedene Protagonisten genutzt wird. Im Übrigen nicht nur der Bürger, sondern auch die die den Angriffen ausgesetzt sind, die hessischen Polizeibeamtinnen, Polizeibeamten und Tarifangestellten im Polizeibereich werden nicht informiert.Auf welche Daten hat der „normale“ Polizeibeamte Zugriff? Aus unserer Sicht sind dies maximal Einwohnermeldedaten, soweit diese nicht geschützt sind … hier bekommt der Polizeibeamte nämlich keine Antwort, ohne über das zuständige Einwohnermeldeamt zu gehen. Weitere Daten? Eventuell, wenn der Bedrohte mal eine Anzeige erstattet hat und hier sind vielleicht Telefonnummer oder Mailadresse hinterlegt. Mehr? Nein! Da wird so mancher mehr in den sozialen Medien über die Einzelnen erfahren können, je nach dem was die betroffene Person von sich selbst im Run um die besten Schlagzeilen preisgibt.Gleichfalls wäre es interessant, wie die Ermittlungen angelegt sind? Ausschließlich auf den personellen Bereich, sprich die vermeintlich abfragende Polizeibeamtin oder Polizeibeamten? Oder wurde auch die Erwägung in Betracht gezogen, dass in das System von außen eingedrungen wurde? Auch an Dienstpostfächer wurden schon Spam-Mails versandt, obwohl es doch ein sicheres und geschlossenes System sein soll. Wir wollen keine Ausreden und Rechtfertigungen … keine offenen Fragen mehr … jetzt sind Antworten das Maß der Dinge!!!In dem FAZ-Artikel wird angeführt, dass es bisher nicht gelungen sei den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten das angeordnete „Ausloggen“ beizubringen. Hier besteht offensichtlich auch Aufklärungsbedarf! Es geht hier nicht um „Ausloggen“ sondern einfach das Sperren des Bildschirmes und die Geheimhaltung des Passwortes. Die Leitungen sind in den Liegenschaften überhaupt nicht schnell genug, um sich ständig Ein- und Auszuloggen … hier ist es wie überall in der öffentlichen Verwaltung, das digitale Zeitalter ist noch längst nicht angekommen.Welche Maßnahmen wurden zur Erforschung der Absenderdaten der Drohmails ergriffen? Uns ist es nicht verständlich, dass bis heute hierzu keine Ergebnisse vorliegen.Fragen über Fragen, hier könnten wir unendlich Fortfahren … nicht zuletzt, weil wir Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte und damit auch Ermittlerinnen und Ermittler sind und diese Fragen die Kollegschafft täglich, mit immer neuen Schlagzeilen gefüttert, beschäftigt. Wir sind es satt, dass die verbalen Angriffe auf der Straße und den verschiedenen Medien auf uns einschlagen.WIR WOLLEN ENDLICH AUFKLÄRUNG !!!Polizei in Deutschland und so auch in Hessen ist nicht RECHTS, wir haben gerade in den zurückliegenden Jahren eine breite Öffnung für viele Kolleginnen und Kollegen mit Migrationshintergrund erfahren und haben damit erheblich gewonnen.Wir erwarten keine Sympathiebekundungen von unseren „Kunden“, wir erwarten jedoch Vertrauen und Rückendeckung von den politischen Verantwortlichen. Wir geben jeden Tag mit unserer Arbeit, oft unter Einsatz von Gesundheit und Leben, der Gesellschaft Sicherheit und Zuverlässigkeit. Darauf sind wir stolz und die Motivation den Dienst für unserer Bürgerinnen und Bürger zu leisten ist hoch … jedoch ist festzustellen, dass der Verdacht gegen Jede und Jeden im Polizeibereich von Tag zu Tag uns in unserer Würde als Mensch verletzt‼️#LarsMaruhn Vorsitzender DPolG Südhessen#faz #peterbeuth

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